17 Oktober 2009

Wintersaison ´09: Der erste Conconi-Test

Wenn ich ehrlich bin, zu mir, zu Euch, dann muss ich eines eingestehen - ich hasse Regen. Ich hasse Kälte. Und das, was sich hier über Hamburg zurzeit abspielt ist nun wirklich nicht nach meinem Geschmack. Wahrlich, ich bin ein Tropenradler. Schön schwitzen, schön in der Sonne brutzeln. Das ist mein Metier. Ist wohl so.

Soll aber nicht heißen, dass ich nun, da der Winter naht, untätig bin. Im Gegenteil, ich bleibe nur lieber in meiner Wohnung, in meiner warmen Wohnzimmer, wo ein großes TV eine flotte DVD abspielt, meine Stereoanlage treibende House-Rhythmen in die Ecken knallt und ich in gewohnter Speedmaschinisten-Uniform meiner Pilotenarbeit nachgehen kann.

Und wie schon in der vergangenen Kältesaison freue ich mich, stolzer Besitzer eines Tacx-Ergotrainers zu sein und beginne - nach gemütlichem Ausschlafen natürlich - meine Speedmachine in die Rolle einzuspannen, das digitale Ergometer zu justieren, den Sigma-Pulsmesser einzustellen und freue mich auf meine erste Trockensession.

Und so schaue ich mir mein neues Cockpit an: Links der Pulsmesser, empfängt drahtlos die Herzdaten meiner pochenden Brust, rechts die Ergometersteuerung - Watt, Slope (also die Steigung) und die Zeit. Neben mir, auf meinem schicken Wohnzimmertisch, wie immer, lecker Schorle, Radfahrer-Super, und mein Notizblock, auf dem ich wieder die Daten meiner Session notieren werden. Klar, das geht alles auch automatisch, aber etwas möchte ich ja auch noch zu tun haben.

Gesagt getan - umgezogen, bereit zum ersten Test. Senjor Conconi muss es sein, getreu nach Joe Friel, dem Trainingspabst der Ausdauersportler. Wie schon im letzten Jahr möchte ich wissen, wo meine Laktatschwelle ist. Haben die knapp 8.000 Kilometer der Sommersaison 2009 etwas an meiner Kondition verbessert? Ich bin gespannt, steige auf, beginne.

100 Watt. Eine Minute lang, bei 20, 40 und 60 Sekunden notiere ich die Herzfrequenz. Weiter gehts - 20 Watt drauf gepackt und wieder: 1:20 min, 1:40 min und 2:00 die Frequenzen notiert. So geht das fast 7 Minuten lang, bis ich nicht mehr kann. Immerhin stecken mir noch die fiesen Steigungen Japans und eine Nacht Brechdurchfall vorgestern in den Knochen.

Und was sehe ich, als ich die Daten auswerte? Meine Güte!
Wo meine Werte im letzten Jahr, vor allem in den unteren Leistungsbereichen waren, schlägt mein Herz nun im Schnitt knappe 10 Schläge ruhiger. Wow!

Selbst in den oberen Bereichen bin ich um die 5 Schläge unter den 2008er-Werten:

Und dann die Laktatschwelle. Die findet man dort, wo die lineare Kurve signifikant abknickt und von dort an flacher verläuft. Meine Laktatschwelle 2008 lag bei rund 169 Schlägen pro Minute. Heute, ich fasse es nicht, scheint sie bei 161 zu liegen. 8 Schläge, naja, runden wir mal, 10 Schläge besser? Wahnsinn!Siehste mal an, Senjor Conconi, was eine Canada-Tour, eine Japan-Tour und fleißige Trainingskilometer so alles bringen.

Nur eines, das finde ich nicht so gut - die Kurve knickt bei 160 Watt, nicht bei 180 Watt ab. Heißt das also, dass ich zwar mit weniger Aufwand die gleiche Leistung bringe, wie im letzten Jahr, aber nicht mehr so leistungsfähig bin? Na, das finden wir heraus!

Ich bin gespannt auf meinen zweiten Conconi, den ich für in 2 Wochen ansetze. Denn dann, so beschließe ich, werde ich einen neuen Trainingsplan ausgearbeitet und meine lähmende Post-Japan-Lethargie überwunden haben.


Neue Etappe online: Von Tokyo zum Fuji-san

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1 Kommentar:

an ni hat gesagt…

du bist nen FREAK lars.. da googelt man dich mal und dann sowas.. :D kooler typ ..aN Ni *berlin