12 Juni 2008

Speedmachine - Kroatien 2:0

Es ist nach dem enttäuschenden Spiel. 20:30 Uhr - die Spieler ziehen ihre Trikots aus.

Frust in Deutschland, Stirnrunzeln ob der Niederlage in Klagenfurt. Ich schiebe die Klagen fort, ziehe mir mein Trikot am und steige auf die Speedmachine.

Abreagieren. Reintreten. In den Verkehr grätschen: Auf zur Airportrunde bei Sturm.

Die Sonne geht prachtvoll unter, versinkt in ihrem eigenen Orange, blendet und taucht den Westen in Blut. Selbiges pumpt heiß durch die Adern, Schweiß rinnt.

Ich fliege durch leer gefegte Siedlungen. Autos mit schlaffen Deutschlandflaggen parken bewegungslos am Straßenrand - ihre Herrchen ertrinken Frust im karierten Fernsehsessel der gepflegten Stube. Neben mir auf den Fahrbahnen fliegen agil die stolzen Flaggen Portugals, Polens und der Türkei vorbei.

Und eine Kroatische. Hupkonzert von drei Jungs. Sie fahren allein - dafür aber stolz, dass es für einen ganzen Korso gereicht hätte.

Sie überholen mich schneidend. Knapp. Routine halt. Fahren brausend und hupend davon.
Ich verliere sie aus den Augen, aber hinter einer Kurve stehen sie an der Ampel. Ich hole sie ein - fahre langsam an ihnen vorbei.

1:0 für die Speedmachine.

Grün. Lostreten. Kurzer Sprint über die Brücke die über die Stadtautobahn und zum Airport führt - sie überholen mich wieder. Weit vorn schert ein Bus schwerfällig aus und begibt sich behäbig in einen engen Kreisverkehr. Alles bremst.
Außer ich. Überhole wieder alle Flaggen. Auch das kroatische Schachbrett am Opel. Und schieße davon.

2:0 Speedmachine - Kroatien.

Hinterm Airport hupt mich einer an und winkt.
Niederländisches Kennzeichen.
Er freut sich - ich mich auch und winke zurück.
Bin ja auch vollkommen orange heute.

Go, Oranje!

Gefahren: 13,84 km in 35 min und stürmischen 23,6 km/h Schnitt.

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