28 Juni 2008

Fastest human-powered Lars ever ...

Aber zunächst mal: Alles Gute, H.H., herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und großes Schade, dass ich nicht kommen konnte. Aber heute morgen sah es mies aus - fieser Sturm im Rücken, der noch fieseren Sprühregen vor sich herpeitschte. Die Hinfahrt nach Schwerin wäre kein Vergnügen gewesen - nass + kalt. Die Rückfahrt noch viel weniger - stürmisch + langsam.

Und so raffte ich mich wenigstens zu einer Ehrenrettungsrunde auf: 45 km durchs stürmische Hamburg. Und nachdem ich endlich warm war - gut getimed - stand ich oben, am Anfang der Palmaille.

Den Wind im Gesicht, aber das machte nichts. Ich trat in die Pedale. Kurbelte mich in weigen Umdrehungen in den höchsten Gang. Ein Blick in den Rückspiegel - kein Auto. Freie Bahn bis unten. Gut ein Kilometer steil bergab zum Museumshafen.

Wütend fauchend knallte der Wind in meinen Ohren. Die Schenkel überschlugen sich, trieben kraftvoll die Speedmachine an. Ich kauerte mich in meinen Sitz, wollte dem Wind so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten.

Das Tacho, es zeigte 55. Mehr, mehr, ich will mehr!

Fauchend mein Atem, Schläge aus Wind im Bauch, das Surren des Schaltwerks zum konstanten Dröhnen geworden, das Grau des Asphalts, der nur wenige Zentimeter unter mir wie Sandpapier vorbeiflog, es verschmolz zu einem einzigen Strom. Ich gab alles.

60 km/h. Palmaille zu Ende.

Fastest human-powered Lars ever! Ein tolles Gefühl. Sonne im Gesicht, Schweiß strömt unterm Helm, tropft auf die Augenlider, am Straßenrand bleiben Touristen stehen, glotzen, als flöge da Jan Ullrich heran, Kinderfinger verfolgen mich. Ich bin glücklich.
Sechzig Kilometer pro Stunde. Zwar bergab, aber ... trotzdem sauschnell.

Zurück nach Hause gings gemächlich. An der Alster entlang, halb Hamburg auf den Beinen. Letzter Sprint heim. Schöne Tour. Nicht zur Geburtstagsoma, aber dafür mit Geschwindigkeitsrausch.

Gefahren: 46 km

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