17 März 2009

Close-Up: Der neue Speedmachine-Tiller-Lenker

Auf vielfachem Wunsch, hier nun einige Details zu meinem schicken neuen Lenker. Nachdem ich ihn nun auf diversen schnellen Ritten einfahren konnte - zuletzt eben, als ein Airbus A-380 genau neben mir eine Landung abbrach und atemberaubend langsam wieder durchstartete - will ich heute etwas mehr erzählen.


Die Griffhörnchen - nun mehr nur als Rudimente erhalten - mit den Drehschaltern des Rohloff Speedhub stehen fast senkrecht, jeweils etwas nach außen gedreht, von der Lenkerachse ab. Beim Werkslenker war diese Position um fast 90 Grad zur Fahrtrichtung versetzt - wie man es vom Upright kennt. Unbequem auf einem Liegerad.

Und zudem nachteilig: Die Hände müssen dadurch ebenfalls verdreht werden, was bei langen Etappen irgendwann zu leicht schmerzenden Handgelenken führt. Dem ist nun vorgebeugt - denn nun greifen meine Hände ohne gedreht werden zu müssen, ganz locker und bequem in natürlicher Stellung an die Schalter:

Zudem musste man früher, um die Lenkergriffe zu umfassen, erst einmal über den Lenker langen, besagte Handdrehung vollführen und dann zugreifen. In Gefahrensituationen, zum Beispiel bei abrupt notwendig werdenden Bremsmanövern gingen so wertvolle Zehntel verloren.

Jetzt aber winkle ich nur meinen Unterarm an - fertig:

Schalten, Bremsen - alles kein Problem. Sehr entspannt und sicher. Zudem habe ich dem neuen Tillerlenker eine vollendete Lenkerband-Umwicklung gegönnt. Sozusagen in Leder-Vollausstattung.

Ebenfalls neu und bequemer: Die Sicht auf den Spiegel. Früher hing dieser etwa 20 cm unter der Sichtlinie am äußersten Ende des Speedmachine-Werkslenkers. Man musste den Kopf drehen und nach unten schauen:

Jetzt aber blicke ich nur nach links, denn der Spiegel ist nun fast auf Augenhöhe. Auch hier ein Sicherheitsvorteil, denn ich muss nur meine Augen, nicht aber den ganzen Kopf bewegen. Innerhalb eines Augenblicks - im wahrsten Sinne des Wortes - habe ich mir einen Überblick nach hinten verschafft und kann mich sofort wieder nach vorn konzentrieren.

Zielsicher, wie zwei Maschinengewehre, wie über Kimme und Korn kann ich nun mit dem - etwas erhöht angebrachten - Lenker meine Strecke "anvisieren" und so sehr präzise Lenkmanöver fahren. Korrigieren während des Rittes durch haarige Kurven gehört damit der Vergangenheit an.


Alles in allem also sieht mein Liegerad damit nicht nur schnittiger, aggressiver - sondern auch ausbalancierter, eben speedmachine-iger aus. Oder?


Liegerad-Highlights 2008: Die besten Touren mit der Speedmachine

3 Kommentare:

Speedmaschinist in spe hat gesagt…

Wie wendig findest Du die Machine mit dem Tillerlenker, besonders bei engen Turns beim Langsamfahren?

Ich hatte bisher nur die Gelegenheit den Untenlenker sowie den Aerolenker probezufahren. Mit dem Aerolenker bin ich bei engen Kurven oftmals an meine Beine angestoßen. Mit dem Untenlenker war das Bike sehr viel agiler aber auch etwas nervöser bei Geradeausfahrt (Gefühl, leichte Schlangenlinien zu fahren).

Unknown hat gesagt…

moin speedy in spe.

also, zunächst mal vielen dank für den reply und deine frage. ich hoffe, ich kann dir helfen:

1. die speedmachine ist ein sehr schnelles (nicht das schnellste, klaro, aber ein sehr schnelles liegerad), deshalb würde ich NIE einen untenlenker montieren. warum soll man auch ein riesiges geweih durch den wind schieben, das den aerodynamischen vorteil zunichte macht? also, UL ist gestorben. und keine angst, tiller ist genauso bequem, auch bei 9 stunden dauerfahrt. der werks-tiller von HP ist okay, mir war er (wie du gelesen hast) aber irgendwann zu groß.

2. der UDK-(aero)-lenker geht gar nicht. ich weiß nicht - und viele in der szene ebenfalls - woher auf einmal dieses unansehnliche teil kam, aber es geht gar nicht. ich bin sowas noch nie gefahren - und würde es auch nie. ich finde, es ist wie mit dem fiat multipla - es gibt auto, in die würde man sich niemals hineinsetzen.
und der UDK-lenker ... ist so ein auto :-)

so. was die wendigkeit angeht ist es natürlich so, dass du die lenker - genauso wie den tretausleger, den bodylink-sitz und alles andere am LR - auf deine persönlichen körpermaße einstellen musst.
da sollte dich dein LR-händler beraten und die ggf. helfen.

sicherlich ist ein LR nie so wendig wie ein upright oder ein MTB, aber ich muss sagen, ich habe keine probleme. bei meiner letzten fahrt nach graal-müritz war der oliver mit - er fährt eine SPM mit untenlenker - und er hatte nur probleme: durchfahrt durch poller, tragen der SPM über irgendwelche hinternisse, treppen o. dergleichen. und wenn du mich fragst, sieht mir diese idirekte lenkung auch etwas quackig aus.

also - ich kann dir nur sehr zu einem tiller raten. und wenn schon, dann wenigstens untenlenker, aber bitte, verschandele die schöne SPM nicht mit dem aerolenker --- klingt geil, sieht aber multipla aus ... :-)

kannst dich ja mal melden, wie du dich entscheides.

viele grüße aus HH,
LR

Speedmaschinist in spe hat gesagt…

Hey, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!

Mein Liegeradhändler in Berlin mag mir den Lenker leider nicht zur Probefahrt auf Tiller umrüsten.

Ich nehme an, im Liegeradstudio in HH haben sie den Tiller an der SPM dran (sieht auf dem Bild so aus)?
Wäre es evtl. sogar möglich, dass ich mir mal Deine Spezialversion des Lenkers in natura anschauen kann? Bin "zufällig" zw. Himmelfahrt und nächstem WE in der Gegend. Wenn ja, viell. besser per mail absprechbar: sa.pa ät gmx punkt de