22 April 2008

Sonnenuntergang ...

... was gibt es Schöneres, als sich nach einem Arbeitstag einfach ... mal nicht ins Sofa fallen lassen, sondern stehen bleiben, nochmals einen Gang höher schalten und durch die laue Abendluft steuern? Es gibt kaum etwas Schöneres. Eben.

Eine Runde um den Airport bitte.

Gefahren: 14,91 km in fixen 43 min und 20,81 km/h Durchschnitt

P.S. - Heute habe ich meinen ersten Rennradfahrer überholt. Schönes Gefühl. Allerdings bleibt zu bezweifeln, ob der sich auch wirklich Mühe gegeben hat.

20 April 2008

Gegenwind gab es viel, in Kiel.

Am Samstag gewohnt früh aus den Federn gekrochen - angezogen, frühgestückt, auf die Speedmachine gesprungen und gehörig in die Pedale getreten. Und das musste ich auch, denn mit - laut Wetterbericht - beständig nervigen 30 km/h wehte es mir dann auch schon direkt nach Verlassen des heimatlichen Niendorfs ins Gesicht. Das ganze dann gern immer wieder garniert mit der einen oder anderen Bö, gegen die auch das lauteste Fluchen nicht das Geringste auszurichten vermochte.

Überraschenderweise ging es dennoch mit 20 bis 21 km/h im Schnitt Richtung Kaltenkirchen. Und wie von Zauberhand ... ein wenig später fand ich mich dann auch schon in Neumünster wieder. Nun lagen schon stattliche 50% der Tour hinter mir. Freudig ob der dann doch einfacher als gedachten Tortur blickte ich grinsend auf die Straße, die noch vor mir lag. Ein Klacks. Oder?

Aber halt - zu früh gefreut: Denn dass im ach-so-flachen Norddeutschland fiese steile Hügel und lang gezogene Aufstiege auf mich warten würden, damit hatte ich nicht gerechnet. Sehr demotivierend: Nach ätzend kilometerlangen Anstiegen mit voller Breitseite Gegenwind endlich den Berg erobert zu haben, eine majestätische S-förmige Abfahrt vor sich sehend ... und dann dermaßen von zerrenden Böen gebremst zu werden, dass selbst mit Anstrengung nur 18 km/h drin sind.

Das ist so, als würde man um die Früchte harter Arbeit gebracht werden.

Griesgrämig, missgelaunt und heiser vom Schreien gegen den Wind stand es dann aber auf einmal vor mir: Das Ortseingangschild von Kiel. Und wie von Geisterhand war mittlerweile auch der traurig graue Himmel aufgerissen und die Landeshauptstadt zeigte sich in bestem Sommerwetter.

Vorbei an Aida, Color Fantasy und der Kieler Kogge radelte ich gemütlich am Westufer entlang. Dann und wann schwebten Yachten in der Luft und entfernt tönte tief das Horn eines Frachters. Einfach herrlich, die Sonne im Gesicht zu genießen, alle die verliebten Pärchen zu sehen, die Wellen, der Duft des Meeres. Urlaub, wie er sein muss.

Die nächste Salve Realität folgte allerdings auf dem Fuße - Aufstieg zur Holtenauer Brücke, die den Nord-Ostsee-Kanal unter mir zu einem schmalen türkisfarbigen Band schrumpfen ließ.

Toll war ja auch diese süße Kielerin, die sich ebenso wie ich an der Brücke abquälte und versuchte, die holtenauer Steigung zu meistern. Ein Lächeln von Leidendem zu Leidender, ein schüchterner Gruß und schon war sie verschwunden, diese blonde norddeutsche Inlinerin ...

In Holtenau links abgebogen und schon hatte ich es, mein Hotel. Bei Expedia hatte ich Tags zuvor einen Sondertarif geschossen und bald schon labten sich sämtliche geschundenen Glieder in dem heißen Wannenwasser meines Zimmers. Abends musste es dann ein 250-g-Rindersteak, ein großer Salat und ein übergroßes Pils sein. Man hatte es sich ja auch redlich verdient ...

Etappe 1, HH-Kiel: 90,34 km in windgebremsten 4 h 53 min und 18,44 km/h Durschnitt.

Später kam dann noch die Orangemamba mit dem Orangepapa und luden mich ein zu einem nächtlichen Cruise durchs partyverwöhnte Kiel. Gegen 1 Uhr und um 4 Mojitos abgefüllter ging es dann wieder heim - denn die Rückfahrt wollte ich nicht in Katerlaune absolvieren.

Aber der Abend war sehr lustig, Ihr beiden Schnuftis. Und das müssen wir wiederholen!

Nach einem ausreichenden Frühstück und diversen Morgengeschäften verließ ich gegen 8:30 Uhr das Hotel. Und ... OH MEIN GOTT wie haben die Kniegelenke wehgetan! Meine Güte! Selbst einfaches Anfahren mit wenig Last war die reine Qual. Eine wahre Tortur, der erneute Aufstieg zur Holtenauer Brücke - und diesmal motivierte auch kein süffisant mit 5 km/h wackelnder Inline-Hintern, an den ich mich gestern noch wenigstens visuell hatte klammern können.

Die Fahrt durch die Stadt immer wieder von schmerzhaften Ampelhalten und vor allem dem Wiederanfahren unterbrochen. Meine einzige Hoffnung war, dass der fiese Gegenwind von gestern heute nun mein Verbündeter sein würde. Und dieser würde dann hoffentlich meine lädierten Knie und das Unvermögen, mit meinem in Trümmern liegenden Bewegungsapparat halbwegs anständige Reisegeschwindigkeiten hinzubekommen, etwas wett machen.

Das tat er auch, allerdings kam ich selten über 23 km/h heraus. Es tat einfach alles weh im Knie. Von den ätzenden Hügeln südlich von Kiel und vor Neumünster ganz zu schweigen, die ich im 2ten Gang und mit 10 km/h heraufkratzen musste.

Aber schön, schon waren die ersten 60 km im Nu vergangen.

Und dann drehte der Wind ...

Zu beschreiben, mit welchen Ausdrücken ich den Wettergott verfluchte, würde den Rahmen sprengen und - so auch die Erkenntnis auf der Strecke - eh nix ändern können.

Auch das so schön gedankliche Ablenkung verprechende Firmenschild eines Salatherstellers mit fragwürdigem Namen in Kaltenkirchen konnte meinen kognitiven Fokus nicht auf Angenehmeres ablenken. Dann läuteten in einem Dorf auch noch die Kirchenglocken Sturm, als ich einradelte, fast als würden sie die nahende Beerdigung meiner Knie ankündigen. War aber nur eine Konfirmationsfeier.

Etappe 2, Kiel-HH: 86,13 km in windgebremsten 4 h 47 min und knieschmerzfreundlichen 17,97 km/h Durschnitt.

Alles in allem eine tolle Tour, trotz Knie-SuperGAU. Viele lächelnde, winkende Kinder gegrüßt, zweifelnd dreinblickenden Rentnern in die Augen geschaut und wieder so viele schöne und unbezahlbare Augenblicke in dieser unserer tollen Landschaft erlebt.

Gefahren: 176,47 km in 18,2 km/h Durchschnitt.

18 April 2008

Radikales Heck ...

Die passen wie angegossen, die neuen Taschen von Radical-Design. Tolle Dinger sind das - stattliche 70 Liter gehen rein.
Und mit diesen 70 Litern kann man dann schonmal ein paar Wochen unterwegs sein.
Die Taschen sind aus strapazierfähigem DuPont-Gewebe gefertigt und kommen direkt den Niederlanden.

Sie passen sich extrem gut der Liegeradlinie an. Fast schmiegen sich die stromlinienförmigen Stoffbehältnisse lautlos am Sitz entlang. Neben allerlei Schnallen und Ösen zum Anbringen von Lasten außen haben sich die Designer noch superpraktische Netze links und rechts direkt in bequemer Griffreichweite einfallen lassen.
Netze, für Trinkflaschen oder ... Bananen.

Und damit die Mutti nachts auch beruhigt schlafen kann, sind vorn und hinten Reflektorenstreifen angebracht. So kann nix passieren.


Und so bekomme ich nun endlich auch Gewicht auf das Hinterrad, was das nervöse Bremsverhalten etwas mindern sollte.

Die nächste Tour kann also kommen, das Wetter soll ja ganz gut werden. Na, dann man ran.

15 April 2008

Neulich vor der Haustüre ...

Vorhin beim Start der obligaten Feierabendrunde um den Airport, als ich gerade den Helm zuschnallte und es mir in der Speedmachine bequem machen wollte ... lief eine Frau vorbei.

Frau: "Sie sind aber dünn!" (Stimme etwas empört intonierend)
Ich: "Und Sie sind unhöflich." (Lächeln und Stirngrübchen gekonnt kombinierend)

Gefahren: 14,03 km in 41 min und rasanten 20,4 km/h Durchschnitt.

13 April 2008

Tag der Rekorde - Tour de Force

Ächzende Knie, explodierende Waden, rot glühender Po und zum zerreißen gespannte Muskelstränge ... so das objektive, zugegeben schmerzrezeptorendiktierte, Fazit dieser Tour.

Die emotionale Seite dieses Trips zu meinen beiden Lieblingsrabauken Moritz & Matti fällt da schon ganz anders aus:

Erstmal ging es 2 Tage auf der Speedmachine im Norden unseres Landes, ins schöne Dithmarschen. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite - Sonne satt, nicht zu warm. Das war nicht nur für die Schäfer, sondern auch für alle Outdoorfans ein Traumwochenende.

Zunächst Hamburg in Richtung Rellingen verlassen, dann einen großen Schwenk zur Elbe und schön am Deich entlang gekurbelt. Da meine Hecktaschen noch nicht fertig sind, musste ich provisorisch das alte Puma-Flightbag befestigen. War aber ganz passabel, diese Lösung.

Dann der erste Schreck - bei Altenfelsdeich war eine Brücke demontiert worden und zwang mich zu einem schönen Umweg. Denn da kein Rüberkommen über einen Elb-Seitenarm war, musste ich wieder umdrehen und ca. 10 km bis Elmshorn fahren und dann an der anderen Seite wieder 10 km auf die alte Strecke zurück.

Das Wetter war toll, wie gesagt, allerdings wehte stetig ein fieser Wind von links. Zwar bremste er nicht oft, war aber unangenehm kalt und verursachte, gepaart mit dem Fahrtwind, unangenehmes Dauerfeuer im linken Ohr.

Abseits der Strecke grasten pitturesk Schafe gemütlich am Deich und mähten ab, was höher als 2 cm gewachsen war. Ab und zu gaben sie Laut, als sie den orangefarbigen Sporty-Spacko vorbeisplatattern sahen. Süße Lämmchen genauso, wie alte Böcke.

Schnackende Holsteiner, eine neue Entdeckung von mir: Frage nach dem Weg, stelle eine einfache Frage. Zum Beispiel: "Geht es hier nach Glückstadt?". Und anstelle mit einem "Ja." oder mit einem "Nein." zu antworten, legen sie ihre diversen Gartengeräte beisete und klöhnen über Straßenverhältnisse, Schleusenöffnungszeiten und Gefahren bei Glätte und Schneefall. Goldig! Einfach herzallerliebst, diese Menschen. Ganz und gar nicht kühl oder abweisend - im Gegenteil. Hilfsbereit und nett. So macht das Spaß!

Dann kam auch tatsächlich Glückstadt (Ohne Schneefall ...), und wenig später das gruselige Atomkraftwerk Brokdorf, dicht gefolgt vom noch gruseligeren AKW Brunsbüttel. Hier, so dicht am atomaren Feuer vorbeizuradeln, das hatte schon etwas mulmiges. Dazu der perfekt gestutzte Deich, die Kühe, die sich um nichts kümmerten und die hunderte von Windrädern - ein komisches Bild. So bedrohlich und sorgenfrei zugleich.

In Brunsbüttel die Fähre geschnappt, über den Nord-Ostsee-Kanal geschippert und an selbigem noch 10 km bis Burg gegurkt. Diesmal mit Rückenwind und 2 Frachter überholen. Großes Hallo bei meiner Lieblingsfamilie.

Es ist immer ein ganz besonderes Vergnügen, bei Euch zu sein! :-)

Etappe 1, gefahren: 104,86 km in (nur ein mal zum Pinkeln unterbrochenen) 5 h 38 min und 18,58 km/h Durchschnitt.

Tag 2, die Rückfahrt.
Nun hatte ich ihn im Rücken, den Wind. Leider spielten die Knie nicht mehr so richtig mit, sonst hätte ich mehr als nur die 20 km zwischen Glückstadt und Elmshorn richtig reintreten können. Aber die armen Gelenke und Sehnen schrien bei jeder Umdrehung geradezu nach einer Behandlung mit heißer Wanne und Eigenmassage. Aber nun, da ich zu Hause bin (pünktlich zum ersten Schauer die Wohnungstür aufgeschlossen) fühle ich mich wundersamerweise nach diesen 2 Tagen Dauerfahren wie neu geboren.

Schön war, dass ich bei Elmshorn noch die Strecke einer Ausfahrt zum Anlass des Liegeradtreffens gekreuzt habe, das an diesem Wochenende beim Hersteller Toxy stattfand. Als die Ordner gerade mit ihren Warnwesten und Fähnchen die Hauptstraße, auf der ich mich befand, absperrten, um einen Pulk Fahrern das Kreuzen zu ermöglichen, waren sie kurz irritiert, als da plötzlich einer aus der falschen in die falsche Richtung fuhr.
Dann schoss von links ein extrem tiefes, schwarzes Challenge-Recumbent heran und nahm mir die Vorfahrt. Aber hey, es ist Sonntag und ... unter sich kann man das schon mal machen ...

Etappe 2, gefahren: 79,10 km in ununterbrochenen 4 h 6 min und 19,3 km/ h Durchschnitt.

Das macht für dieses Wochenende und diesen absolut genialen Trip ins schöne Dithmarschen eine Strecke von 183,96 km.

Er war es tatsächlich, der Tag der Rekorde, heute in Norddeutschland.

Wanne, oh Wonne, 70 Grad heißes Wasser - ich komme!

09 April 2008

Paarfahrt in den Sonnenuntergang

Mei, das war schön, liebe Mu! Naja, ein bisschen langsam für meinen Geschmack, aber trotzdem schön.

Durchs abendliche Hamburg gurken, standesgemäß die spiegelglatte Alster umrunden. Zu abendlicher Stunde keine leichte Aufgabe: So gilt es, geschickt im Trubel der Jogger, Walker und Flannierer durch gekonntes Ausweichen, eventuelle Zusammenstöße zu vermeiden und das Gesicht zu wahren.

Denn hinter jedem Strauch könnte er plötzlich hervorschießen, der Alptraum jedes Alsterumrunders: Der schnell Entgegenkommer.

Aber wir hatten Glück. Kein böser Pedalrabauke vermieste uns den Abend! Was - zugegeben - auch daran geliegen haben mag, dass bei unserer Geschwindigkeit ein Ausweichen kein Problem gewesen wäre.

Aber wir waren ja nicht zum Weltrekordebrechen unterwegs. Und Dein Quaki, erst! Dieses schöne grüne Fahrrad, es hat Dich sicher transportiert. Bis auf kleine Schönheitsfehler (nein, links wird in England gefahren, aber die anderen haben ja auch Augen) oder dem Trick mit der Anfahrhilfe (gern mal in den niedrigsten Gang schalten, dann musst Du Dich nicht so abmühen, um an einer Ampel auf Trab zu kommen, solange die noch grün ist). Aber Mu macht das schon.
















Und dann kam dieser tolle Sonnenuntergang. Hamburg ist echt mal die schönste Stadt der Welt!

Unserer alten, hübschen Frau Rickmers haben wir genauso einen Besuch abgestattet, wie dem Fischmarkt (29 km/h Spitze - SuperMu!) und der Reeperbahn. Alles gesehen heute - was will
man mehr? Das machen wir mal wieder, dann aber mit lecker essen und draußen sitzen mit einem Alsterwasser ... wenn es warm ist.

Der Nachhauseflug - nun wieder allein - war sehr rasant. Teilweise sogar Blindflug, denn man liegt leider so tief, dass die Autoleuchten richtig schön blenden. An der Ampel fragte ein Polizist aus dem Streifenwagen heraus, ob ich denn mit dem Liegerad schneller sei, als mit einem normalen. Was antwortet man da? Ist das eine Fangfrage? War ich zu schnell? Vergessen, beim Spurwechsel Handzeichen zu geben? Naja, der war ja ein Netter, wie sich herausstellte.

Empfehlung an alle Wagemutigen: Links der Alster auf dem Radweg schnell fahren wollen. Das geht da ab wie auf der Autobahn: Ein Langsamer hält fünf Schnellere auf. Alle drängeln, alle wollen vorbei. Scheren aus, Mist! Da kommt einer entgegen. Wieder einordnen. Soll ichs nun wagen? Ja, jetzt! Schnell ausscheren, Gas geben ... Das war lustig.

Alles in allem eine gelungene Runde. Und sogar ohne sich zu verfahren. Wow.

Gefahren: 28,74 km in gemächlichen 1 h 42 min und spaziergangartigen 16,8 km/h Durchschnitt.

08 April 2008

Krohnstieg mit Speed

Kleine Feierabendrunde gefällig? Einmal Krohnstieg, zum Airport, dann Fuhlsbüttel und wieder back. Frische Luft, laues Windchen und weit entfernt ein sensationell rosafarbiger Sonnenuntergang, zerrissen von dunklen Fäden kalten Abendregens irgendwo im Alten Land.

Regen? Aber nicht mit mir - nicht heute und nicht hier! Also schön gefahren im mörderischen Abendverkehr am Airport, aber das schreckt uns ja nicht ab. Nervig: Das fiese surren des Dynamos und ein unangenehmes Quietschen im Lenkkopf.

Schade: Schwesta, ich wollte Dir winken, aber NaviReisi hat den Weg zu Deinem Fenster nicht gefunden. Ein anderes Mal - versprochen.



Schön war auch wieder die rasante Fahrt durch den Krohnstiegtunnel - Russisch Roulette auf dem Rad. Denn in der Spirale abwärts weiß man nie, was vor einem ist. Ob da eine Horde Gassi-Hunde um die Ecke schnüffelt, sich ein verliebtes Pärchen händchenhaltend auf violetten Damenrädern anhimmelt oder einem eine von betrunkenen Rabauken zerschossene Flasche Astra die Reifen aufschlitzt. Das ist Leben am Abgrund und Abenteuer pur. Speed, Adrenalin und Fliehkräfte wie im Düsenjet: 36,3 km/h im Krohnstiegtunnel.

Und jetzt ist es einfach nur herrlich, dieses Kribbeln im Bein. Das heiße Blut, das durch die Waden hetzt. Toll - so müsste jeder Feierabend sein!

Gefahren: 16,13 km in 49 min bei 19,42 km/h Durchschnitt.

Abendbrot!

06 April 2008

Mit Wagemut in eine Hagelflut.

Nachdem ich mich gestern ja bitterböse über den Wetter-Gott beschwert hatte, schien es dann heute morgen, als wolle er sich entschuldigen - satt splatatterte die gelbe Sonne durch meine Vorhänge, kitzelte schon um 8 meine Nase und ließ mich voller Hoffnung aufstehen.

Sollte heute etwa schönes Wetter werden? Tour-Wetter?
Es sah gut aus - blauer Himmel mit weißen Wolken. Und dem Himmel sei Dank - es waren keine Dunklen dabei. Aufstehen! Frühstücken! Strecke ausdrucken und ab ging es.

Der Plan war über Ohlsdorf und Wandsbek Richtung Bergedorf, dann rechts abbiegen und über die Elbe an den Deichen wieder zurück. Richtung Veddel dann wieder in die Stadt einfahren, Alster, Kellinghusen, Lokstedt - fertig. Runde 70 km sollten es werden.

Natürlich hat es sich verfahren, das Navigations-Genie und kurvte erstmal verzeweifelt in Billstedt herum. Als der erste Schauer kam. Hagelschauer versteht sich, alles andere hätte in Billstedt auch keinen Spaß gebracht.

Ich war eh auf dem Weg zurück Richtung Horner Kreisel. Der Hagelschauer entwickelte sich zu einem unangenehmen Nieselregen. Ab und zu unterbrochen von mehr als zynischem Sonnenschein, dessen Wärme gerade ausreichte, um die durchnässten Klamotten anzutrocknen und ein wenig die Stimmung zu heben.

Um dann sogleich vom nächsten Kilo Eisklumpen in meinem Schoß zunichte gemacht zu werden.

Richtig kuschelig wurde es dann aber in Höhe Alster. Der Himmel wurde augenblicklich schwarz. Und dann wurde es mir weiß vor Augen - Hagelkörner mit einem halben Zentimeter Durchmesser! Man konnte noch 10 m weit gucken, dann war dicht. Keine Unterstellmöglichkeit. Nichts. Also langsam durch arktische Bedingungen weitergefahren.
Zähne zusammenbeißen!



Herrlich waren dann ja auch wieder: Jogger mit iPod ohne Gehör für Klingel auf Radwegen, gaffende Touristen die mir nicht einmal meinen Handschuh reichen wollten, der genau vor deren Füße gefallen war und natürlich abrupte Bremsmanöver auf 1 cm Eisschicht, die in sofort blockierdendem Hinterrad und abenteuerliche Schräglagen mündeten.

Gefahren: 37,84 km in langsamen 2 h 10 min und
hagelbedingten 17 km / h Durchschnitt.

Á propos: Es versteht sich ja von selbst, dass seit dem ich wieder zu Hause bin, die Sonne scheint als wenn nix passiert wäre.

Na, dann betrinke ich mich jetzt eben. Mit Magnesium-Brause.

05 April 2008

Es gibt keinen (Wetter-)Gott!

Eigentlich war ich in den letzten Tagen echt bescheiden. Wollte ja nicht viel. Hätte mich mit wenig zufrieden gegeben. Es war eine klitzekleine Bitte - kein Problem, für IHN. Dachte ich. Aber - ist das Absicht? Ist da ein Plan dahinter?

Wieso sind Montage, Dienstage, Mittwoch und Donnerstage auch - vor allem aber Freitage - meist trocken, sonnig und angenehm? Warum ist das Wetter schön, wenn man es nicht genießen kann? Wenn man im Büro über Excel-Tabellen brütet, sich in Meetings abmüht und die Probleme anderer löst?

Warum scheint die Sonne immer dann, wenn man sie nur vom Arbeitsmonitor aus sehen kann? Warum wärmen ihre Strahlen nur an Wochentagen?

Ich wollte meine liebe Freundin Heike besuchen. Und ihren Mann. Und natürlich ihre beiden Prachtjungs. Matti und Moritz, die beiden, die später irgendwann einmal neue Rekorde aufstellen werden, ihre Füße auf den Mars setzen oder das Heilmittel für Krebs entdecken werden. Zwei Racker wie aus dem Bilderbuch. Lange nicht gesehen - heute sollte es soweit sein.

100 km nach Norden, ins sattgrüne Dithmarschen.

Es war nicht viel, was ich mir gewünscht hatte. 7 Grad plus. Naja, 6 Grad hätten es auch getan. Sonne? Das wäre zu viel verlangt, mir hätte es gereicht, wenn es nur trocken geblieben wäre. Sonne, das ist Luxus, nein, so unverschämt wollte ich nicht sein.

Voller Hoffnung dann um 7 Uhr aufgestanden. An meinem freien Tag.

Es regnete wie an Fäden. Grauer Himmel. Eine fiese, dicke Suppe. Einfach ungerecht!

Das Zeitfenster war bis 13 Uhr. Der Regen hörte erst 3 Stunden später auf.
Sorry, Matti und Moritz. Ein anderes Mal, wenn ER mich lässt.

Wenigstens konnte ich heute am Spätnachmittag noch zwei Stunden Regenpause ausnutzen und hatte ein paar angenehme Kilometer in der Innenstadt. Beiweiten nicht so spaßig, wie mit den beiden Rackern herumzutoben, aber wenigstens ein Drittel dessen gefahren, was heute eigentlich Plan war.



Dafür blühen die wunderschönen Maiglöckchen am Alsterufer, was ein wenig für die Wetterenttäuschung entschädigt ...

Danke, Wetter-Gott, aber ich glaube nicht mehr an Dich. Ich denke, Dich gibt es gar nicht. Du bist nur eine lausige Erfindung vom Arbeitgeberverband, die uns Angestelle zum Narren hält. Jeden Samstag treffen die sich dann in einer unterirdischen Wetterkontrollzentrale, essen Sachertorte und rauchen Cohiba, während sie uns das Wochenende vermiesen. Und unter der Woche stellen sie die Schalter auf "Schönwetter", damit wir motiviert sind und fleißig arbeiten, weil wir glauben, dass das Wochenende genauso toll wird.
Irgend jemand sollte einmal Chuck Norris in diese Zentrale schicken.
Zum Aufräumen.

Gefahren: 27,88 km in 1 h 31 min bei 18,2 km/h Durchschnitt.

04 April 2008

Ciclismo á Portugal

Nun ist es beschlossene Sache: Eine schöne, zweiwöchige Tour durch Portugal. Ich mache das jetzt einfach mal. Wie oft kommt man schon zu so etwas? Dank einer recht großzügigen Steuerrückzahlung wird das Abenteuer nun sogar finanziell möglich.

Im Juli geht es dann also runter. Lissabon - Porto, runde 600 Kilometer. Strand. Sonne. Meer. Leckeres Essen und tolle Menschen.

Starten wird die Tour in der Hauptstadt. Von da aus werde ich mich gen Norden an der Atlantikküste hocharbeiten. Eigentlich habe ich zwar (noch) nicht vor, so richtig ins Landesinnere vorzustoßen, aber das wird sich zeigen. Die eine ander andere abenteuerliche Passstraße hat sicherlich ihren Reiz, von rasanten Abfahrten mal ganz zu schweigen. Wir werden sehen.

Übernachtungen vorwiegend im Zelt - man ist sich selbst ja genug. Vielleicht ergibt sich auch die eine oder andere Möglichkeit, bei Freunden - Greets to Alexandre, my friend - zu übernachten. Wir werden sehen.

Als Einstimmung gibt es nun die Lektüre einer Reihe von Reiseführern, viel Training und natürlich die obligate Wochenration von einem Dutzend der leckeren Pasteis de Nata ... die ich verschlingen könnte wie nichts.

Das Rad werde ich noch auf Vordermann bringen, ein Speedhub von Rohloff möchte ich mir noch gönnen, ein bisschen die Sprache lernen und dann kann es bald losgehen.

Man darf gespannt sein ...

03 April 2008

Around the Block ...

Herrlich, diese Sommerzeit - nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommen und es ist trotzdem noch hell auf der Welt. Heissa.

Schnell die Sachen ausgezogen und in die Ecke geworfen, die Rechnungen bleiben heute mal ungeöffnet! Runter in den Keller, es riecht lecker. Nach frischem Sitzbezug, nach Alu-Rahmen, Kettenfett und dem Weichspüler meiner Nachbarin ... es duftet nach Sport!

Rein in den Sitz, denn getreten werden wollen sie, die Pedale. Und ab gings, einmal ´round the block: Krohnstiegtunnel mit 36 km/h, den Flughafen umrundet, an einer Bushaltestelle jubelt mir eine Jugendgang zu, zurück winken, Gas geben und weiter geht es.



Ein herrliche, kleine Feierabendrunde war das.

Gefahren: 12,98 km in 38 min bei sensationellen 20 km/h Durchschnitt. Ich werde immer besser mit jedem Anlauf.

Und nun gibts erstmal Auflauf.