17 Oktober 2008

FireAbend

Endlich reißen die Wolken auf. Eine Woche voller Regenattacken, herrischer Windböen und matschiger Laubansammlungen, die jegliches Fahren unmöglich machten, geht zu Ende. Und da ist er - der blaue Himmel. Pünktlich zum Feierabend. Unfassbar gutes Timing.

Ich renne nach Hause, bin eigentlich reif für die Couch, aber die letzten Minuten im Hellen will ich wenigstens noch nutzen, alles schreit in mir, ich solle mich beeilen. Also stürze ich in die Wohnung, ziehe mich aus, wärmende Unterwäsche und den Overall wieder an, poltere die Treppen hinab und stehe da: Mitten im gewaltigen Feuerwerk eines grandiosen Sonnenuntergangs.

Im Westen geht glühend unter, was sich die Woche über hinter dicken, dunklen Regenwolken versteckt hielt, gibt eine Kostprobe ihrer Macht, ihrer Wärme, ihrer Schönheit. Hinter mir, angestrahlt vom Zentralgestirn, nähert sich ein Ungetüm aus dunklen Wolken, sonderbar roséfarbig beleuchtet von der lieben Sonne. Ganz so, als wolle sie damit sagen: "Komm, hab keine Angst, bis du zu Hause bist, bleibt es trocken."

Ich fliege um den Airport, verausgabe mich, schwitze, aber bin warm eingepackt, genieße die Farben des Herbstes und wie sich alles binnen Minuten beginnt in der Schwärze der herauf ziehenden Nacht zu verlieren. Straßenleuchten gehen an, mein Dynamo surrt, feuchtes Laub matscht unter meinen Reifen - ich fliege in Trance durch einen Herbstabend, wache erst auf, als ich nach 35 Minuten wieder zu Hause ankomme und fest stelle, wie gut mir dieser kleine Ausritt getan hat.

Gefahren: 16 km in 38 min und 26 km/h Schnitt


Die Highlights in 2008: Portugal per Liegerad und Mit der Speedmachine in Schweden


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