31 März 2009

Unfall/Crash/Frontalaufprall/Scheiße!

Ja, so blöd muss man erst einmal sein! Gestern hat es die Speedmachine erwischt. Nichts Großes, nichts Weltbewegendes, nichts, weswegen sich die 1-1-0 gelohnt hätte. Es waren eher die verliebten Spaziergänger, die nichtsahnend vor mir herliefen und lauthals zusammenzuckten, als das Liegerad samt Speedmaschinisten hinter ihnen einschlug. Aber nix Ernstes.

Ich hatte einen Frontalaufprall.

Um genau 8 Minuten nach 8 rammte sie den Stahl, meine Speedmaschine. Mit einer Geschwindigkeit von ... sagen wir 10 km/h. Es war ein Gartenpfeiler. Fachmännisch einbetonniert. Unerschütterlich. Nicht gesund für einen Alu-Rahmen.

Alles schön verbogen - Kettenblätter, das Schutzblatt, vielleicht das Tretlager. Oder noch Schlimmeres? Ab ins Liegeradstudio!

Alles begann toll an diesem Abend: Trocken, angenehm kühl, die Sonne geht golden unter. Liegeradwetter. Ich fahre meinen Laptop herunter, ziehe mich um und entscheide mich, the long way round nach Hause zu fahren - 50 km. Die altbekannte Rennradstrecke.


Vorbei an Hafen, Fischmarkt und Dockland ging es nach Neumühlen, wo man sich durch einen klitzekleinen, engen Weg zwängen muss, bevor es in Blankenese weiter geht. Ich fahre langsam - Jogger und Spaziergänger lassen keine hohen Geschwindigkeiten zu.

Da knallt es hinter mir. Unter mir. Der Hinterreifen. Platten? Ich bremse herunter, bin ganz langsam. Schaue mich um - der Reifen, Gottseidank, er ist prall und ... KNALL! In dem Moment, da ich wieder hochblicke kann ich gerade noch in die Eisen gehen (geile Reaktion!) aber das nützt nichts.

Die Speedmachine knallt frontal mit den Kettenblättern in einen Stahlpfosten. Ich fliege nach vorn, die Clickpedale geben meine Füße frei. Rumms. Der linke Handknöchel verdreht sich komisch, der Helm rutscht tief ins Gesicht, die Brille hängt halb auf der Nase. Wie ein begossener Pudel hänge ich nun wie ein Schluck Wasser auf dem Mittelholm. Vollidiot!


Vor mir das Pärchen schnappt nach Luft. Ich winke ab, nix passiert. Dann sehe ich mein Kettenblatt und weiß, dass eine Weiterfahrt unmöglich ist. Zurückschieben. Mit dem Liegerad in der U-Bahn. Nach Hause laufen. Und wieder eine Menge Geld ausgeben, sinnlos.

Und umso ärgerlicher ist die ganze Bredouille.

Wie zum Henker komme ich auf die Idee, im Fahren irgendwelche Inspektionen am Rad vornehmen zu wollen? Wie doof muss man eigentlich sein? Und das Schlimmste - ich habe mir böse mein Steißbein geprellt. Das, der blaue Fleck und das Loch im Budget, werden mich noch lange an meine kürzeste lange Ausfahrt erinnern - 8 Kilometer bis zum Crash.

Schön blöd!

Gefahren: 8,7 km und gecrasht bei 10 km/h ... stuntreif sah das allerdings nicht aus.


Liegerad-Highlights 2008: Die besten Touren mit der Speedmachine

28 März 2009

GORE Bike Wear-Enttäuschung, die 2te

Die zugige Shell-Tanke, wo ich schnell Schorle tankte, war heute noch der angenehmste Ort - zwei Stunden in strömendem Regen, später mit eisigem Gegenwind. Nein, das war definitiv kein Spaß.

Und alles begann mit einem Ärgernis. Ich meine, Leute, mal ehrlich, die Firmen verdienen einen Haufen Geld mit den ganzen Klamotten, Spielereien, Silber-Ionen-Fäden, Spezial-Trikots und dem ganzen Schischi - und ich habe eigentlich auch gar kein Problem damit, so viel Kohle auf den Tisch zu legen. Nur: Die Qualität muss stimmen! Tut sie aber nicht. Und das ärgert mich.

Meine nagelneue Weste von GORE Bike Wear (eigentlich einer der teureren und bekannteren Hersteller) hat versagt. Um genauer zu sein, der kleine Zipper an der Brust. Der ging immer etwas hakelig, aber heute ist er einfach kaputt gegangen. Ist das so schwer, vernüftige Zipper einzukaufen?

Das ist nun schon die zweite Enttäuschung von GORE. Zuerst im Winter diese lächerliche, irgedwie überhaupt nicht durchdacht zu scheinende Maske, die ich wegwerfen kann, weil sie überhaupt nicht funktioniert und nun die Weste. Sehr ärgerlich!

Hingegen meine Kombination von Jeantex (eben gute Hamburger Qualitätsware) - die hält seit dem ich mein Liegerad habe und da ist nix. Kein hakeliger Zipper, keine laufende Naht. Nichts. So muss das sein - und dann macht auch das Geldausgeben Spaß.

Heute wollte ich eigentlich meine Dithmarscher Lieblingsfamilie besuchen, aber da es Hunde und Katzen zu regnen schien, traute ich mich nur auf eine Speedmachine-Trainingsrunde nahe der Heimat. 60 Kilometer the long way round Hamburg, Blankenese anschlagen und wieder zurück.

Und immer nur Regen. Aber der passte ja auch irgendwie auch. Denn eigentlich bin ich nur so pissed, weil die ganze Zeit eiskalte Regensuppe durch die blöde offene Tasche auf meinen Bauch gelaufen ist. Kein Spaß bei 40 km/h und 6 Grad Gegenwind. GORE kaufe ich so schnell nicht mehr.

Gefahren: 61 km in 2:13 h bei 27,5 km/h Schnitt


Liegerad-Highlights 2008: Die besten Touren mit der Speedmachine

27 März 2009

Zäher Liegerad-Frühling

Was ist denn das dieses Jahr bitte für eine schwere Geburt? In 2008 konnte ich im Februar schon bei angenehm milden 10 Grad durch das Hamburger Umland fliegen - und wie sieht es nun aus, mit der globalen Erwärmung? Nix da: 3 Grad minus desnachtens, maximal 6 Grad plus tagsüber. It´s raining cats & dogs ...

Bis auf heute morgen. Zwar hatte der Wetterbericht den selben trostlosen, wolkenverhangenen Katzenhimmel versprochen wie gestern, aber als ich die Vorhänge beiseite zog, nichtsahnend, grinst mich eine Sonne an, strahlt mir ihr leuchtendes Gelb entgegen.
Gelb.
So goldgelb.
Wie meine Speedmachine.


Also nix wie rauf. Welch´ herrliche Befreiung nach fast 5 Tagen sinnlosem Herumsitzen. Endlich wieder die Pedale treten. Sich durch die Morning-Rushhour schlängeln, 52 km/h im Liegen neben verdutzten Ford-Focus-Fahrern. So muss das sein!

Die Rückfahrt - ein Flug. 16 Uhr, überpünktlich, mache ich den Rechner aus. Es war eine harte Woche, ich hab es mir verdient, sage ich mir, schaue aus dem Bürofenster und wie zur Bestätigung verziehen sich die letzten Grummelwolken - Sonne lädt ein.


So fliege ich die große Runde - Hamburg in Richtung Blankenese verlassen, nach Wedel, dann Pinneberg und über Rellingen back. Zeitweise fliege ich mit 40 km/h im fließenden Verkehr, es ist ein Genuss.

Kann es bitte am Wochenende so bleiben? Hat Petrus ein Herz mit Liegerädern (und all den anderen verrückten Sportfanatikern)? Danke, Wettergott.

Zur Arbeit: 13 km in 30 min bei 25 km/h Schnitt
Nach Hause: 48 km in 1:45 h bei 27 km/h Schnitt


Liegerad-Highlights 2008: Die besten Touren mit der Speedmachine

22 März 2009

Orange Lars und die Schwarzen Berge

Eigentlich wollte ich an die Müritz - Geburtstag feiern. Eigentlich wollte ich diese 225 Kilometer in Vorbereitung auf meinen ersten Brevet, der am 18. April steigt, fahren. Eigentlich wollte ich die Grenzen pushen, testen was geht. Eigentlich.

Ich hab es nicht getan. Minus 3 Grad. Morgens, als ich um 6 Uhr das Thermometer auf meinem Balkon checkte. Nein, Minus 3 Grad, das muss nicht sein, befand ich. Und legte mich wieder aufs Ohr. Im Sommer - gern, alles über 5, 6 Grad, kein Ding. Aber mindestens 4 oder 5 Stunden bei Minusgraden fahren ... das muss ich nicht haben.

Also war Ausschlafen angesagt. Und Buße tun: Denn nichtsdestotrotz, kaum hatte sich gegen 11 Uhr der Morgenfrost verzogen wurde es ein richtig toller, sonniger Tag. Also rein in die Liegerad-Klamotten, Helm auf und raus auf die Speedmachine!

Zunächst ging es in die Stadt - Hamburg im Frühling ist eine Augenweide! Die Menschen strömen wieder an die Alster, Millionen Jogger und Walker zwingen zu Super-G-artigen Ausweichmanövern, junge Muttis mit ihren Kinderwagen und stolze Papas mit ihren Sprösslingen. Dazu die unvermeidlichen Touristenscharen (die scheinbar nie lernen werden, dass Radwege - bequem in ROT gehalten - wirklich auch von Radfahrern benutzt werden wollen).

Herkulars lenkte sein Liegerad flux an den Hafen, die Aidaluna sollte vor Anker liegen - leider war das Kreuzfahrtterminal leer, erst gegen 14 Uhr war sie zurück zu erwarten. Also auf - der Plan für heute: Die Speedmachine will in die Schwarzen Berge. Harburg. Über die Elbe!

Der Wind - zeitweise böig und hart am Liegerad rüttelnd - blies beständig und stark aus Süd-Westen, weshalb ich ihn mehr als die Hälfte der Fahrt von vorn hatte. Nicht sehr motivierend, sich mit nur 25 km/h über Straßen zu hieven, die man sonst locker mit 30, 35 km/h überflogen hätte. Aber egal. Ich erfreute mich an dem herrlichen Sonnenwetter, ließ mir das Gesicht braun brutzeln und blinzelte ein ums andere mal durch die Sonnenbrille.

Zunächst ging es in Veddel und Wilhelmsburg durch das Hafengelände - komische (definitiv nicht gesunde) Gerüche aus der Shell-Raffinerie erschnüffelte ich, erfreute mich an der abgefahrenen Industriearchitektur, durch die ich da fahren konnte und traf ein paar Trainspotter, die beim Anblick einer dreckigen Rangier-Lok aus dem Häuschen gerieten und nervös ihre Weitwinkel-Kameras zu justieren begannen.

Über die Kattwyk-Brücke, eine, bei der das Mittelteil zur Durchfahrt eines Schiffes satte 30 Meter in die Höhe gefahren werden kann, vorbei am Sündenfall der Hamburger Grünen, dem Ole-Kraftwerk Moorburg, ging es hinab nach Heimfeld.

Vor mir sah sie sie - die Schwarzen Berge. Schon viel über sie gehört - noch nie dagewesen. Der Plan war einfach: Einmal hoch und dann über das Alte Land wieder zurück. Gesagt getan. Zwei Kilometer ging es enttäuschend moderat nach oben. Oben angekommen tummelte sich die Speedmachine noch eine Weile auf Mountainbike-Pfaden, bis sie keine Lust mehr hatte und umdrehte. Nett dort. Schöner, dichter Wald. Gepflegte Wege. Herrlich. Aber, mal ehrlich, da habe ich schon fiesere Berge erlebt ...

Zurück ging es über Francop ins Alte Land. Leider blühte hier noch nichts, aber das hatte auch etwas: Vorbei an knochig, knorrigen Apfelbäumen, deren pralle Knospen auf den Startschuss zum Blühen warten, entlang am Deich (wo ich zwei Rennradfahrer kassieren konnte :-) und dann, der Höhepunkt: Airbus.

Just in dem Augenblick, als ich - nun endlich mit starkem Rückenwind, der mich auf bequeme, aber satte 40 km/h beschleunigte - landete ein fetter Beluga. Er kam mir entgegen, wendete, und blieb dann für zwei Kilometer mein Begleiter. Ein paar hundert Meter links von mir, flogen das schnittige Liegerad mit dem schnittigen Lars und der dicke Beluga neben einander her.
Ein herrlicher Anblick. Ob die Beluga-Piloten mich gesehen haben? Gewunken habe ich jedenfalls ...

In Finkenwerder - immer das selbe Bild: Touristen, die auf die Fähre wollen. Leute, bitte! Erst aussteigen lassen, dann kann man auch besser einsteigen! Welch´ übermenschliche Kräfte die Generation 60+ entwickeln kann, um als erster an Bord zu kommen und einen Fensterplatz zu ergattern, erstaunt mich immer wieder.

Von Övelgönne aus flog ich nochmal zur Aidaluna, die nun endlich angekommen und festgemacht hatte. Eine Wand aus Kreuzfahrtkabinen türmte sich da am Kai auf. Nix für mich - aber very impressive indeed!

Zurück geflogen, Ehrensache um die Alster. In die Dusche gefallen und froh, nur 90, anstatt 225 km gefahren zu sein. Denn obwohl das Wintertraining intensiv und fruchtbar war - ich wäre gestorben. Nicht zu vergessen, dass heute, am Sonntag, das selbe nochmal angestanden hätte: 225 km zurück. Bei fiesestem Gegenwind.

Nein, das machen wir lieber im Sommer. Denn dann, dann machen auch die Pausen in warmer Sonne mehr Spaß.

Dennoch: Eine großartige kleine Frühlingsrunde. Und hey: Alles Gute zum Geburtstag, Drea, Sylke + Patti!


Gefahren: 89,49 km in 3:48 Stunden und 23,5 km/h Schnitt


Liegerad-Highlights 2008: Die besten Touren mit der Speedmachine

17 März 2009

Close-Up: Der neue Speedmachine-Tiller-Lenker

Auf vielfachem Wunsch, hier nun einige Details zu meinem schicken neuen Lenker. Nachdem ich ihn nun auf diversen schnellen Ritten einfahren konnte - zuletzt eben, als ein Airbus A-380 genau neben mir eine Landung abbrach und atemberaubend langsam wieder durchstartete - will ich heute etwas mehr erzählen.


Die Griffhörnchen - nun mehr nur als Rudimente erhalten - mit den Drehschaltern des Rohloff Speedhub stehen fast senkrecht, jeweils etwas nach außen gedreht, von der Lenkerachse ab. Beim Werkslenker war diese Position um fast 90 Grad zur Fahrtrichtung versetzt - wie man es vom Upright kennt. Unbequem auf einem Liegerad.

Und zudem nachteilig: Die Hände müssen dadurch ebenfalls verdreht werden, was bei langen Etappen irgendwann zu leicht schmerzenden Handgelenken führt. Dem ist nun vorgebeugt - denn nun greifen meine Hände ohne gedreht werden zu müssen, ganz locker und bequem in natürlicher Stellung an die Schalter:

Zudem musste man früher, um die Lenkergriffe zu umfassen, erst einmal über den Lenker langen, besagte Handdrehung vollführen und dann zugreifen. In Gefahrensituationen, zum Beispiel bei abrupt notwendig werdenden Bremsmanövern gingen so wertvolle Zehntel verloren.

Jetzt aber winkle ich nur meinen Unterarm an - fertig:

Schalten, Bremsen - alles kein Problem. Sehr entspannt und sicher. Zudem habe ich dem neuen Tillerlenker eine vollendete Lenkerband-Umwicklung gegönnt. Sozusagen in Leder-Vollausstattung.

Ebenfalls neu und bequemer: Die Sicht auf den Spiegel. Früher hing dieser etwa 20 cm unter der Sichtlinie am äußersten Ende des Speedmachine-Werkslenkers. Man musste den Kopf drehen und nach unten schauen:

Jetzt aber blicke ich nur nach links, denn der Spiegel ist nun fast auf Augenhöhe. Auch hier ein Sicherheitsvorteil, denn ich muss nur meine Augen, nicht aber den ganzen Kopf bewegen. Innerhalb eines Augenblicks - im wahrsten Sinne des Wortes - habe ich mir einen Überblick nach hinten verschafft und kann mich sofort wieder nach vorn konzentrieren.

Zielsicher, wie zwei Maschinengewehre, wie über Kimme und Korn kann ich nun mit dem - etwas erhöht angebrachten - Lenker meine Strecke "anvisieren" und so sehr präzise Lenkmanöver fahren. Korrigieren während des Rittes durch haarige Kurven gehört damit der Vergangenheit an.


Alles in allem also sieht mein Liegerad damit nicht nur schnittiger, aggressiver - sondern auch ausbalancierter, eben speedmachine-iger aus. Oder?


Liegerad-Highlights 2008: Die besten Touren mit der Speedmachine

15 März 2009

Bar Wars - Speedmachine goes Fighter

Yeah so muss das sein - Danke Bernd, das war wieder große Klasse! Endlich habe ich sie wieder, die Speedmachine, und das Liegeradstudio hat Wunder vollbracht: Ich habe den Lenker, den ich mir immer gewünscht habe. Ein Traumlenker. Einen, den man nirgends kaufen kann - einen, der genau auf die Bedürfnisse des Speedmachine-Piloten zugeschnitten ist.


Er ist schmal, sehr schmal. Er ist eng, liegt fast an der Lenkstange an. Nicht so maßlos ausladend wie es einem Dickschiff-Cruiser passen würde. Bei weitem nicht so breit über gefällig wie der HP Velotechnik-Standardlenker. Eher etwas für Jagdpiloten. Wie mich.

Bar Wars - und genauso muss es sein! Nachdem ich am Samstag meine erste größere Runde drehen konnte, bin ich wie elektrisiert von dem neuen Lenk-Gefühl. So präzise, so bequem - und dabei liegt das Liegerad jetzt noch besser in der Hand, lässt sich noch flotter um die Kurven lenken, denn ich muss kaum nachsteuern, kann meinen Fighter hart und sportlich über den Aspahlt jagen.

Nun fehlt nur noch zünftiges Lenkerband, dann ist das Umrüsten des Rades ist steuerungstechnisch vollbracht und ... der Todesstern kann kommen.

Gefahren: 59,11 km in 2:27 Stunden und 24 km/h Schnitt


Liegerad-Highlights 2008: Die besten Touren mit der Speedmachine

04 März 2009

Liegeradstudio Hamburg - Speedmachine´s Haven

Yeah, was für ein Gefühl! Gerade hatte ich eine Probefahrt auf meiner Speedmachine. Drehte einige Runden im Altonaer Liegeradstudio beim Bernd Bleckmann, wo meine Maschine seit einer Woche "in der Werft" ist. Was war passiert?


Den Winter über, als mein Liegerad nicht im kalten Keller, sondern im kuschelig beheizten Wohnzimmer stand, hatte ich mir so meine Gedanken gemacht. Beim Rollentraining. Stundenlang geradeaus starren. Gedanken. Denken. Über den Lenker.

Ich mag den Obenlenker - kein breites, unhandliches Geweih wie bei Untenlenkern, die den Wind nur so vor sich herschieben, sondern eine Art Joystick, eine Art Steuerknüppel. Einer, mit dem ich meinen Superfighter wie die Jungs in ihren Kampfmaschinen steuern kann. Schnittig, direkt kompromisslos.

Aber zu breit. Irgendwie. Irgend etwas störte mich immer am Lenker. Die Symmetrie war nicht gegeben. Es sah immer aus, als habe die Speedmachine oben "zu viel des Guten":


Bernd, der Liegeradpabst hatte die Idee: Wir bauen uns einen. Custom made. Gesagt getan - ich ließ mein Schmuckstück bei ihm, so würde er noch den Wintercheck machen können (Ölwechsel bei der Rohloff-Nabe & einige andere Dinge) und wir hätten das Liegerad dann fertig für die Frühlingstouren.

Eine Woche später. Ich soll zum Probefahren kommen. Da steht sie. Die neue Konfiguration probeweise montiert. Ich lasse mich hinein gleiten in den Sitz. Drehe ein paar Runden. Tatsächlich, der Lenker ist schmaler. Extremer. Von Anfang an liegt er gut in der Hand, die Speedmachine lässt sich leicht steuern, ein bisschen ungewohnt, denn wo sonst der reguläre, fast 70 cm breite Lenker vor mir thronte, ist mein Cockpit nun auf unter 40 cm geschrumpft.

Schmaler, besser - schneller? Wir werden es sehen. Das Gefühl allerdings ist wundervoll und ich freue mich wie ein Schneekönig, wenn der Lenker - komplett mit Lenkerband versehen und montiert - endlich fertig ist und ich in den aufblühenden Frühling starten kann.

Danke Bernd, das war wie immer Spitzenarbeit!

Liegerad-Highlights 2008: Die besten Touren mit der Speedmachine