01 Dezember 2009

Mein Wunschzettel

Lieber, guter Weihnachtsmann.

Ich liege gern. Liebend gern. Das weißt Du doch, oder? Ich lege mich gern in den Sitz meines Rades und entdecke das, was um mich herum ist. Anders als Du, der Du von einem Dutzend Rentieren gezogen wirst, muss ich mein eigenes Renntier selbst treten. Aber das ist nicht schlimm - im Gegenteil, mir macht das Spaß.

Und deshalb habe ich Dir ein paar Wünsche für mein Renntier aufgeschrieben, vielleicht hast Du ja einiges dabei, wenn du Deinen dicken Sack aufmachst. Mich würde es jedenfalls freuen.

Wunsch 1 - Es werde Licht!

Oh man, ja, das muss sein. Ein Schmidt SON und die dazu gehörige Edelux. Auch in rot eloxiert wenns geht. Kein Vergleich zum normalen Seitenläuferdynamo, zum Funzellicht aus der Bumm Standardlampe. "May the road rise up and greet you" sagt mein portugiesischer Freund immer. Mit dem Wunderkasten und der Wunderlampe wird die Straße das auch in der Nacht tun. Und hey, dann wird mein Liegerad endlich ausgewogen ausgerüstet sein, farbtechnisch - rot eloxierter Rohloff Speedhub hinten, rotes Eloxat vorn. Mmmh, ein Designhappen vom Feinsten!

Preis? Rund 400 Euro mit Einbau. Autschn.


Wunsch 2 - Wie in einer Sänfte

Ja, ja, gut gefedert will der Hintern durch die Lande reisen. Denn wenn schon mit Muskelkater, dann sanft gebettet. German:A, oder German Answer hat nach einhelliger Meinung meines Mechanikers und mir da die besten Voraussetzungen - eine Luftfederung aus dem Hardcore MTB-Bereich, ausgiebig getestet, robust und von höchster Qualität. Da investiert man doch die ca. 300 Euro gern, oder? Denn ich weiß, dass ich hiermit nicht nur meine Karre aufmotze, sondern den Krisenkarren deutsche Wirtschaft ein wenig aus dem Schlamm zerre, ein dolles Ding, dieses German:A. Und endlich trage ich dann mal ganz offiziell die Farben meiner Heimat an der Speedmachine.


3. Wunsch - Nie wieder verfahren

Na logisch, das muss sein. Wer meine Touren-Erfahrungen aus Portugal oder Japan gelesen hat, der wird es wissen - Wissen ist Macht. Und das GPS-60 von Garmin weiß ganz schön viel, wenn man es zu benutzen weiß. Lange Batteriedauer, gute, viele auch kostenlose Karten im Netz und endlich mal die Möglichkeit, sich leiten zu lassen, einfach zu fahren, drauflos, sich unbeschwert die Natur ansehen, durch die Kante brettern, Rennräder fressen, Carbon splittert - ohne immer auf die Karte schauen zu müssen. Ein Track, eine Peilung, mindestens drei Satelliten, mehr braucht man nicht. Und vorher ca. 250 Euro, aber dann kanns auch schon fast losgehen.
So ein Elektroknecht, der mir sagt, wo es lang geht?
Dann kanns auch gern nochmal nach Matsusaka gehen. Wo auch immer das jetzt nochmal genau war.


Wunsch 4 - Ruckediguu, s´ist Blut im Schuh

Naja, ganz so schlimm ist es bei mir noch nicht. Ich fahre seit 2 Jahren den RT-50 von Shimano. Ein toller Schuh für Touren, wie ich sie fahre - die versenkten Cleats und eine flexible, dabei erstaunlich steife Sohle machen sowohl das Fahren, als auch die kleinen Märsche abseits der Strecke zum Pinkeln oder zur einen oder anderen Touristenattraktion zum Genuss.

Aber der gute alte RT 50 ist ... nunja, alt eben. Abgewetzt. Etwas ruiniert das Leder. Manch Sturz hat seine Spur hinterlassen. Tja, und nun wäre es schön, wenn sein neuer Bruder, der glänzende, schnieke RT 52 bei mir die Füße kleidet, mich im Winter warm, im Sommer gekühlt und im Regen trocken hält. Nur ca. 80 Euro kostet das gute Stück. Hey, ein Schnäppchen, Weihnachtsmann, oder?

Tja, also mal sehen, was mir der gute alte rote Mann dieses Jahr so unter den Baum wirft. Oder muss ich wieder zum anderen roten Mann gehen, meinem Berater bei der Sparkasse, der gern gegen eine seelenverkaufende Unterschrift den Dispo erhöht, sodass ich selbst mein Weihnachtsmann sein kann?
Mal schauen.

Mal eben 1.000 Euro ausgeben, das macht man nicht so leicht. Und dann steht da ja noch die Umlackierung der Speedmachine aufs Bianchi-Celeste an. Die ganze Umrüstung auf weiße Anbauteile. Mmh. Vielleicht ist Erben eine Alternative? Aber dann müsste ich den ganzen Blogpost hier umschreiben und mich nicht an den roten, sondern den schwarzen Mann richten. Aber der, der soll man ruhig noch eine Weile wegbleiben.

Dann doch lieber alle gesund & munter. Denn eines ist klar - auch ohne SON und Edelux fährt ein HP Velotechnik schnell und sicher durch die Lande.


Ein frohes Fest wünscht Euch der Speedmaschinist.


Neue Etappe online! Ruhetag in Kokura

3 Kommentare:

white_speed hat gesagt…

Schön, sehr schön. Wenn jemals Zweifel an der eigenen Speedmachine aufkeimen, braucht man nur einen Blick in Dein Blog zu werfen - schon sind sie wie weggeblasen ;)

Unknown hat gesagt…

danke sascha,
manchmal muss man sich bestätigung holen. aber ich kenne das gefühl - man sieht so viele tolle sachen um einen herum, sachen, die zuweilen besser aussehen, und dann zweifelt man. wie oft hatte ich schon das fujin im kopf. aber weißte was? HP ist und bleibt das beste. ist einfach so. usere hinterradschwinge mag nicht so stylish sein, aber dafür hält sie, dafür ist es qualität. "german bomber" - unverwüstich, schnell. so ist sie, unsere SPM.
und das bleibt sie auch.

grüße,
L

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.